Poesie

Suche.

Strauchelnd tänzelst du durch die leergefegten Straßen,
der Boden verschwimmt und zittert.
Deine Beine halten nicht immer Stand und betten dich
auf dem grauen, harten Grund.
Doch getrieben von der Suche,
erhebst du dich jedes Mal erneut.
Auf der Suche.
Du weißt nicht wonach.
Doch du weißt, dass du dich bewegen,
dass du was tun musst.
Dein Atem ist unregelmäßig,
du schnaufst.
Deine Augen wandern hektisch umher,
du suchst.
Nach etwas, das dich wärmt und hält,
etwas, an das du dich anlehnen kannst.
Nur für einen Moment.
Doch als du glaubst, du hättest etwas gefunden,
fängt es in deinem Innern zu schneien an.
Du brauchst eine Pause, willst nicht mehr suchen.
Lässt dich auf den inzwischen weiß gewordenen Boden nieder.
Schließt kurz deine Augen und verharrst in der Stille der Nacht.
Als sich der Schlaf ausbreitet, wird dein Atem regelmäßig.
Licht und Freude ziehen sich durch deine Träume.
Wenn du Glück hast, wirst du angekommen sein,
sobald du die Augen wieder aufschlägst.

© Nelli H.

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