Poesie

Tanz von Licht und Schatten.

Vielleicht steht alles schon geschrieben,
doch wurde verschoben oder gar vertrieben,
wen und was wir lieben.

Denn wir werden oft getrieben
von Angst und Zweifeln
– dem Käfig unserer Gedanken.

Wie scharfe Pranken
greifen sie,
greifen sie zu.
Halten uns fest an dunklen Orten,
an denen wir all das horten,
in dem wir so oft versanken.

Einigem davon haben wir etwas zu verdanken,
Kintsugi-Narben, die unseren Körper
funkeln lassen wie einen Diamanten.

Egal, wie oft wir uns verrannten,
vor Schmerz fast verbrannten:

wir schimmern golden.

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Alltagsgedanken

Ein Drittel Leben.

Ein Drittel Leben schon vorbei.
Wie ein Wimpernschlag ist sie verflogen, die Zeit.
Hat mich manchmal eingeengt und manchmal aus alten Ketten befreit.

Hab gelacht, geweint, gejauchzt und mich gefreut.
Mich vor vielem so oft gescheut,
und es deswegen nicht getan.
Manchmal allerdings doch.
Dann, wenn die Furcht geschrumpft ist,
weil ich mir selbst die Hand gehalten hab.

Hab so vieles gelernt,
so vieles vergessen,
und manches einfach ausgesessen.

Oft habe ich einfach nur gewartet,
wer weiß denn schon auf was.
Irgendwie darauf, dass etwas anders wird.
Dass sich Dinge verändern,
mit denen ich nicht zufrieden war.
Meistens war ich das.
Manchmal die Umstände.

Irgendwann machte es dann Klick:
Bevor ich hier verende,
wie eine ausgetrocknete Pflanze,
die nicht das bekommt,
wonach sie lechzt,
gebe ich mir all das selbst.

So hoffe ich auch für dich,
dass du in keinen Trott verfällst,
jeden Tag etwas Schönes erlebst,
nicht danach flehst,
mehr Zeit für die Dinge zu haben,
die dich erfreuen,
mehr Zeit für die Menschen zu haben,
die dir wichtig sind.

Sondern, dass du sie dir nimmst.

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Alltagsgedanken

Entf

Entf  – diese Taste würde ich manchmal gerne nutzen, um meinen Kopf zu formatieren. Einfach löschen. Gefühle löschen, Erinnerungen löschen, dich löschen.

Doch wenn es so einfach wäre, welche Herausforderungen hätten wir noch? All das zu durchleben, macht uns erst zu der Person, die wir sind und jeden Tag werden. All das zu durchleben, lässt uns wachsen.

Also traue ich mich und behalte alles, was ich kann. Worte, die verletzt haben; Worte, die unausgesprochen durch den Raum geistern und in mir; Szenarien, die ich mir täglich ausmale – und dazwischen der Wahnsinn, der sich Leben nennt – und du.


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Alltagsgedanken

Real Connection.

 „Saying how you feel will never ruin a real connection.“

Seitdem mir dieser Satz neulich begegnete, lässt er mich nicht mehr los. Wie oft haben wir Zweifel oder gar Angst, etwas auszusprechen, weil wir die Reaktion fürchten?

Aber ist es nicht kraftraubender, seine wirren Gedanken, Emotionen und Gefühle in sich gefangenzuhalten, statt sie freizulassen? Es einfach auszusprechen?

Behalten wir das alles für uns, drehen wir uns meist im Kreis. Jeden Tag aufs Neue denken wir darüber nach, zerdenken und verlieren uns dadurch ein Stück weit selbst, da wir nicht im Moment leben. Nicht präsent sind.

Wenn dir etwas auf dem Herzen liegt, was in direktem Zusammenhang mit einer anderen Person steht, kann es (große) Überwindung kosten, offen und ehrlich zu sein. Doch ich glaube fest an den obengenannten Satz. Wenn du mit jemandem eine echte Verbindung hast, wie könnte dich diese Person für deine Empfindungen verurteilen? Wenn es andersrum wäre und sie würde dir etwas anvertrauen, was dich betrifft, wärst du ihr gegenüber ja auch nicht negativ eingestellt, oder? Im Gegenteil: Du würdest versuchen, ihre Gedanken und Empfindungen zu verstehen und ihr mit Wohlwollen begegnen.

Wieso also denkst du, sollte es andersrum nicht so sein?

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Alltagsgedanken

Ein Hoch auf dich und das Leben.

Ohrenbetäubendes Rauschen vernebelt mir den Verstand, als hätte ich den Radiosender gewechselt und keinen guten Empfang. Ich weiß ganz genau, was nun kommt: Diese immer lauter werdende Stimme, die in mir wohnt, sich in mir eingenistet hat und mich immer mal wieder besucht. Zwar nicht mehr so oft wie noch vor einem halben Jahrzehnt und doch noch oft genug.

Im Innern diskutieren wir: Die Stimme ist kontra, ich – wie immer – pro. Pro Leben, pro Wachstum, pro Vertrauen. Doch mein argwöhnischer Begleiter ist dagegen, egal, wofür ich bin – er hält dagegen.
„Du hast das bisher auch noch nicht gemacht. Wieso jetzt? Du hast bisher so gedacht und agiert, wieso willst du das ändern?“
Ich bleibe ruhig und gebiete ihr Einhalt mit einem einfachen „Stop“. Der empfohlene Trick meiner Therapeutin ist so simpel wie effektiv. Innerhalb von einer Sekunde ist Ruhe. Ich genieße die sich ausbreitende Stille und atme tief durch.

Ich weiß, wer ich bin, was ich kann und was ich tun werde. Ich brauche keine Kritikerin, keine Rezensentin, die mein Leben bis ins Kleinste bewertet und nichts anderes kann, als darüber zu nörgeln, was ich nicht richtig mache.

Das Leben ist nicht dafür da, alles bis ins letzte Detail zu planen und zu kontrollieren, sondern dafür, so zu leben, wie man es möchte. So zu leben, dass man glücklich ist. Und zwar nicht erst im nächsten Jahr oder in fünf oder wenn man dies und jenes erreicht hat, sondern jetzt, in diesem Moment.

Was ich in den letzten Jahren gelernt habe ist, dass Angst zwar manchmal durchaus sinnvoll ist, aber man nicht zulassen darf, dass daraus ein Käfig wird. Und der erste Schritt, um dem entgegenzuwirken ist, genau das zu tun, was einem Angst macht.

Alles beginnt damit, für sich selbst einzustehen, zu sagen, was einen bewegt und klipp und klar „Nein“ zu sagen, wenn man etwas nicht tun möchte. People pleasing ade.

Wenn du kennst, worüber ich hier schreibe, möchte ich dir Folgendes sagen:

Du bist wichtig.
Deine Meinung zählt.
Du bist wertvoll und du wirst geliebt.

Und irgendwann wirst du verstehen, wieso diese Phase in deinem Leben vonnöten war. Du wirst dich selbst kennen und lieben lernen – auch wenn dir das gerade vielleicht noch unmöglich erscheint. Deine Gedanken, Verhaltensmuster und Glaubenssätze sind über Jahrzehnte hinweg entstanden, daher wirst du sie nicht über Nacht verändern können. Doch nach und nach, in deinem ganz eigenen Tempo, wirst du Veränderungen bemerken und das Bild, das du von dir hast, wird sich ins Positive wandeln.

Da bin ich mir sicher.





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Alltagsgedanken, Poesie

Die kleinen Dinge

„Es sind die kleinen Dinge“, sagst du und lächelst mir zu.

Der Wind, der dir um die Ohren weht und deine Haare zerzaust.
Das wunderschön grüne Gras, das sich so angenehm weich anfühlt und manchmal borstig.
Wie Menschen in Gesprächen ihre Lippe kräuseln und dich bei lustigen Gesten anderer verschwörerisch anschauen.
Wie du andere wortlos verstehst, weil du sie schon lange kennst.
Vögel, die gen Süden fliegen und dabei beeindruckende Formationen kreieren.
Die Geräusche der Natur, die dich so sehr entspannen, wie keine Musik es je könnte.
Wie sich deine Haut anfühlt, wenn du darüberstreichst.
Dass kein Fingerabdruck identisch ist.
Wie wunderschön Augen sind und man sich jedes Mal aufs Neue in ihnen verlieren kann.

Die Liste ist endlos, denn Schönheit und das pure Glück sind überall. Doch wir sind es nicht. So oft laufen wir auf Autopilot und sehen nicht, was um uns herum passiert, fühlen nicht, was in uns passiert. Stapfen wie Maschinen durch den Alltag, sind entkoppelt von anderen und der Welt.

Wie schön wäre es, wenn wir dann den Reset-Button drücken, um uns wieder zu verbinden?

Gemeinsam können wir so viel mehr sein: bunter, fröhlicher, weniger einsam.

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Poesie

Folge deinem Herzen.

Immer funktionieren,
niemals pausieren.
Du lässt deinen inneren Glanz erfrieren,
blockieren, stagnieren.

Dann der Aufschrei, dann die Wut,
weil rauslassen guttut.

Durchatmen,
dem eigenen Rhythmus folgen.
Gibt kein Falsch, kein Richtig.
Wenn andere deinen Weg nicht verstehen,
ist das nicht wichtig.

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Alltagsgedanken

Über Schwere und Glück.

Ich frage mich oft,
was du jetzt über mich sagen würdest.
Wärst du stolz auf den Weg, den ich eingeschlagen habe,
auf die Werte, die mir wichtig sind,
auf mein Wirken?

Ich denke oft an dich,
daran, wie wir Runde um Runde Karten gespielt haben.
An deine Freude über meine Freude, wenn ich gewonnen habe.

Ich vermisse sie oft
deine warmen beruhigenden Umarmungen,
bei denen ich immer dieses Gefühl von „Alles wird gut“ hatte.

Dein Lachen hallt noch immer in meinem Herzen,
auch wenn es schmerzt, wenn ich an dich denke
und meine Präsenz in der Vergangenheit versenke.

Ich frage mich oft, was dein letzter Gedanke gewesen ist.
Ob du glücklich gewesen bist.

Doch eines bin ich mir sicher,
du hast uns zu den glücklichsten Menschen gemacht,
wenn du Zeit mit uns verbracht hast.

Du hast uns Liebe, Güte und Empathie gelehrt
und uns so viele wundervolle Momente beschert.

Dafür danke ich dir auf ewig.  

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Poesie

Work of Art.

Während wir im Gras liegen
und dem Zirpen um uns herum lauschen,

treffen sich unsere Blicke,
die mehr sagen, als Worte es jemals könnten.

Dein Lachen, so schön,
dass es mir den Atem raubt.

Deine Stimmte sanft und rau zugleich
– jedes deiner Worte fließt durch mich wie eine Symphonie.

Was uns bewegt und wovon wir träumen
durchbricht die Stille.

Wir philosophieren darüber,
dass jeder Mensch ein einzigartiges Kunstwerk ist

und sehen dabei zu, wie unsere Farben ineinanderfließen.


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Alltagsgedanken

Geh mit der Angst, nicht gegen sie.

Meine Ängste umarmen mich sanft, wiegen mich, halten mich fest
zu fest.

Manchmal gibt es Zeiten, da haben sie dich fest im Griff, ziehen dich hinein, in einen Strudel voller Negativgedanken. Du findest dich in einer Dauerschleife wieder, in der du dir selbst sagst, wie wertlos und unfähig du bist, dass du das niemals schaffen wirst, weil du nicht gut genug bist.

Nun frage dich selbst, was genau ist es, welche Erfahrungen, welche Situationen, welche Worte von anderen Menschen waren es, die dich so nachhaltig negativ geprägt haben, dass du dich HIER UND JETZT in dieser Situation befindest? Eine Situation, in der du dich schlichtweg selbst bemitleidest, dir selbst und deinem Potenzial im Weg stehst. Seien wir mal ehrlich, jeder von uns hat einen Haufen von Negativerfahrungen machen dürfen, doch sind es nicht genau diese Erfahrungen, die uns zeigen, wie stark wir sind?

Also lass‘ dich nicht von deinen Ängsten limitieren, beleuchte sie, reflektiere, was genau dich hier blockiert und wieso. Wovor hast du eigentlich Angst, was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn du dich gegen die Angst und für dich selbst entscheidest? Du wirst sehen, nichts ist so einengend, als sich der Angst voll und ganz hinzugeben. Folge deinem Herzen, deinem Weg, deiner Leidenschaft, deiner Passion und nimm dabei deine Angst an die Hand, zeig ihr, dass sie dich nicht (mehr) beschützen muss.

Es ist nicht deine Angst, die dich hindert: Du selbst hältst sie aufrecht, indem du sie immer wieder befeuerst, anstatt sie zu entkräften. Also trau‘ dich, steh‘ für dich und deine Träume ein. Du wirst sehen, wie viel bunter dein Leben werden wird, wenn du dich nicht davor versteckst.

Deine Angst ist nicht dein Feind, sondern zeigt dir lediglich auf, in welchen Bereichen du noch wachsen kannst. Und glaub‘ mir, du kannst noch so hoch über dich selbst und deine Ängste hinauswachsen, trau‘ dich, mach den ersten Schritt und der Weg wird sich auftun.

Ich glaub‘ an dich, du auch?

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